Umweltgerechter Pflanzenschutz als wichtiger Baustein für weltweite Nahrungsmittelversorgung
Giessen, Germany
September 1, 2015
- Die Universität Gießen ist Teil eines von der EU geförderten Marie-Sklodowska-Curie- Netzwerks
- Start des Projekts CEREALPATH am 1. September 2015
- Ausbildung junger europäischer Forscherinnen und Forscher
Die Nahrungsmittelversorgung für die wachsende Weltbevölkerung nachhaltig zu sichern, ist eine der ganz großen Aufgaben, die massive und gemeinsame Anstrengungen erforderlich macht. Die Herausforderung, Ernteerträge bis zum Jahr 2050 zu verdoppeln, liefert auch die Motivation für ein neues Projekt in einem Marie-Curie-Trainingsnetzwerk der Europäischen Union (EU) mit dem Titel „Cereal Pathology – Ausbildung in innovative und integrierte Kontrolle der Getreidekrankheiten“ (CEREALPATH). Die Federführung des Projekts liegt auf Seiten der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) bei Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel, Leiter des Institut für Phytopathologie (IPAZ) und seiner Arbeitsgruppe. Die EU stellt für das Teilprojekt mit einer Laufzeit von vier Jahren ab 1. September 2015 knapp 250.000 Euro zur Verfügung.
Getreide ist die wichtigste Quelle für die menschliche Ernährung. Getreide im Wert von Milliarden Euro geht jedoch jährlich aufgrund von Krankheiten verloren, die den Ertrag verringern und das Erntegut verseuchen. Das Projekt CEREALPATH wird als innovatives Trainingsnetzwerk 15 junge Forscherinnen und Forscher im Bereich des umweltgerechten Pflanzenschutzes ausbilden. Das multidisziplinäre Schulungsprogramm baut auf der Expertise von 22 internationalen wissenschaftlichen Arbeitsgruppen aus acht europäischen Ländern auf, darunter sieben Universitäten, drei Forschungsinstitute, elf Industriebetriebe und eine Regulierungsagentur. Bei den Universitäten handelt es sich neben der JLU um das University College und das Trinity College Dublin, die Universität für Bodenkultur Wien, die ETH Zürich sowie die Universitäten Kopenhagen und Zürich. Zudem sind unter anderem das britische John Innes Centre und das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben beteiligt. Von Industrieseite beteiligen sich unter anderem BASF und KWS.
Das Konsortium zielt auf eine standardisierte, hochwertige Doktorandenausbildung im Bereich der Bekämpfung von Getreidekrankheiten. CEREALPATH wird dabei durch seinen innovativen Ansatz die Forschung sowohl in Universitäten, als auch in der Wirtschaft stärken. Das Training soll Forscherinnen und Forscher dazu befähigen, neue experimentelle Methoden zu umweltschonenden integrierten Pflanzenschutzprogrammen zu entwerfen.
„Damit liefert das Netzwerk einen Beitrag dazu, junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für die Berufsanforderungen der Zukunft fit zu machen“, sagt Prof. Kogel. „Wichtig ist, dass hier ein europäisches Netzwerk entsteht, in dem wissenschaftsgetrieben die effektivsten Maßnahmen für einen umweltschonenden Pflanzenschutz entwickelt werden“. Neben dem Einsatz von nützlichen Mikroorganismen (sogenannte Biologicals) soll im Netzwerk auch die Kombinationswirkung von Mikroorganismen und neuen biologischen Fungiziden erforscht werden. „Die JLU hat in diesem Bereich zuletzt wegweisende Forschungsansätze entwickelt, sagt Prof. Kogel.
Marie-SkÅ‚odowska-Curie-Maßnahmen (MSCA) wurden von der Europäischen Kommission eingerichtet, um die länder- und sektorübergreifende Mobilität und die Karriereentwicklung von Forschenden sowie F&I-Personal aus Technik und Management zu fördern und die Attraktivität von wissenschaftlichen Laufbahnen zu steigern. Seit 2014 werden die MSCA-Maßnahmen über das Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizont 2020“ finanziert.
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Website: http://www.uni-giessen.de Published: September 1, 2015 |