Germany
June 6, 2025
Das Forum Nachhaltigere Eiweißfuttermittel (FONEI) bekräftigt in seinem aktualisierten Positionspapier sein Engagement für den Schutz natürlicher Ökosysteme und spricht sich für entwaldungs- und umwandlungsfreie Soja-Lieferketten aus.
Die Akteure würdigen die aktuellen Entwicklungen zu nachhaltiger Soja-Beschaffung auf EU-Ebene ebenso wie die Weiterentwicklung privatwirtschaftlicher Initiativen. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ist Koordinationsstelle und betreut seit 2018 das FONEI in der Eiweißpflanzenstrategie des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH).
Angesichts der anhaltenden Bedrohung wertvoller Naturräume in Südamerika durch den Sojaanbau fordert die Multi-Stakeholder-Plattform eine konsequente Umsetzung nachhaltiger Beschaffungsstandards und hat seine These zur "Förderung entwaldungsfreier Lieferketten" im gemeinsamen Positionspapier aktualisiert.
Schutz des Amazonas und des Cerrado im Fokus
Neben der Entwaldung soll auch die Umwandlung natürlicher Ökosysteme gestoppt werden. Während das Amazonas-Gebiet durch das seit 2008 bestehende Soja-Moratorium als gut geschützt gilt, sind andere Regionen mit ihren wertvollen Ökosystemen, wie der Cerrado in Zentralbrasilien, weiterhin stark bedroht. Das FONEI, in dem 26 Mitglieder zusammengeschlossen sind, bekennt sich ausdrücklich zur Aufrechterhaltung des Soja-Moratoriums. Zudem dürfe die Vermeidung von Verlagerungseffekten auf andere natürliche Ökosysteme nicht vernachlässigt werden.
Rechtliche Vorgaben und freiwillige Initiativen
In ihrer jüngsten Plenumssitzung würdigten die Mitglieder mit Verabschiedung der aktualisierten These des Positionspapiers zu entwaldungs- und umwandlungsfreien Lieferketten die aktuellen Entwicklungen bei der nachhaltigen Soja-Beschaffung. Das ist zum einen die Zielsetzung der Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten EU-VO 2023/1115 (EUDR); zum anderen werden die freiwilligen Unternehmens- und Multi-Akteurs-Initiativen wie Austauschplattformen, Zertifizierungssysteme und von verschiedenen Akteuren entwickelte Guidelines begrüßt. Wichtig seien einheitliche und anerkannte Nachhaltigkeitsstandards.
Hintergrund
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes importierte Deutschland 2024 insgesamt 3,6 Millionen Tonnen Sojabohnen sowie rund 2,5 Millionen Tonnen Soja-Ölkuchen, die fast ausschließlich für die Futtermittelherstellung verwendet werden. Über 500.000 Tonnen Sojabohnen sowie 1,3 Millionen Tonnen Soja-Ölkuchen kamen dabei aus Brasilien. Diese Importmengen, die mit dem Risiko von Entwaldung und Umwandlung natürlicher Ökosysteme in Zusammenhang stehen, unterstreichen die Dringlichkeit nachhaltiger Lieferketten.
Das Forum Nachhaltigere Eiweißfuttermittel (FONEI) ist ein Zusammenschluss von Akteuren entlang der gesamten Wertschöpfungskette für Eiweißfuttermittel. Die Multi-Stakeholder-Plattform vereint Unternehmen, Verbände, zivilgesellschaftliche Organisationen und wissenschaftliche Einrichtungen aus den Bereichen Landwirtschaft, Naturschutz, Beratung sowie Futtermittel- und Lebensmittelproduktion. In ihrem Positionspapier hatten sich die Akteure bereits 2020 für die Einhaltung international anerkannter Nachhaltigkeitsstandards für Eiweißfuttermittel ausgesprochen.
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