Switzerland
February 3, 2025
Die Delegierten hielten am 29. Januar in Murten die 103. Versammlung des Schweizerischen Saatgutproduzenten-Verbandes, swisssem, ab.
In seiner Ansprache erinnerte der Präsident Lukas de Rougemont daran, dass die Welt nicht nur aus Grautönen besteht, auch wenn oft dieser Eindruck entsteht. Im vergangenen Geschäftsjahr konnten wir „Farbtupfer“ und positive Erfahrungen in der Saat-und Pflanzgutproduktion und auch in unserem Verband swisssem ausmachen. Tatsächlich hat die Produktion von Getreidesaatgut unter den Folgen der Wetterbedingungen gelitten, aber die anderen Kulturen haben mit erfreulichen Erträgen und einer guten inneren wie auch gesundheitlichen Qualität zufriedenstellend abgeschnitten.
Zudem wies er auf den erfolgreichen Abschluss von vier schwierigen Dossiers hin, die es im vergangenen Jahr auszuhandeln gab:
- Nach langen Diskussionen willigt das BLW ein, die Einzelkulturbeiträge nicht nur für die Produktion von Pflanzgut, sondern auch für Mais- und Futterpflanzensaatgut zu erhöhen. Wenn die Vorlage die Vernehmlassung und die parlamentarische Debatte übersteht, werden die Beiträge für Einzelkulturen ab 2026 deutlich erhöht (Fr. 1500/ha für alle drei Kulturen).
- Das BLW delegiert die Kontrollen für Pflanzkartoffeln an swisssem, die Entschädigung dafür wird nach oben angepasst.
- Die Überarbeitung des Preisschemas für Getreidesaatgut führte zu einer zufriedenstellenden Lösung, insbesondere für die Zentralen. Ihre Vergütungen waren nämlich seit über 30 Jahren nicht mehr angepasst worden. Diese Revision führte unweigerlich zu einer leichten Erhöhung der Saatgutpreise.
- Viele Vermehrungsflächen für Pflanzkartoffeln gingen Jahr für Jahr verloren. Seit einiger Zeit ist die Bereitschaft zum Anbau nicht mehr selbstverständlich. Die Pflanzgutproduktion steht zudem in direkter Konkurrenz zur Produktion von Speise- und Industriekartoffeln. Dies veranlasste swisssem, rasch nach Lösungen zu suchen, um diesem Trend entgegenzuwirken. Der Vorstand hat im Interesse seiner Produzenten beschlossen, die Preise für Pflanzkartoffeln noch einmal gezielt zu erhöhen.
Der Geschäftsführer, Christof Rüfenacht, stellt fest, dass es nach fünf schwierigen Jahren für die Landwirtschaft an der Zeit ist, mit positiven Nachrichten zurückzukehren. Die Saatgutbranche braucht einen optimistischen Aufschwung! Die verschiedenen Unterstützungsmassnahmen im vergangenen Geschäftsjahr zugunsten der Produzenten können nur ein Ansporn sein, bei ihrer wichtigen Aufgabe, den Markt mit qualitativ hochwertigem Saat- und Pflanzgut zu versorgen, weiterzumachen.
Das Ergebnis der Getreideverkäufe zum 30. November war erneut enttäuschend. Häufige Bewölkung und Niederschläge führten dazu, dass nach der Ernte oft kleine Körner mit einem geringen Tausendkorngewicht festgestellt werde mussten.
Die Verkäufe von Gerste und Brotweizen gingen zurück. Insgesamt beträgt die Differenz zum November 2023 - 6,1%. Es gibt sicherlich verschiedene Gründe für diesen erneuten Rückgang der Verkäufe von Saatgetreide. Aber es gibt einen, den wir nicht ignorieren können. Die Aussaat von Getreide geht zurück, wie aus den Statistiken des SGPV hervorgeht. Der Zusammenhang springt ins Auge.
Trotz schwieriger Wetterbedingungen waren die Erträge von Pflanzgut der Ernte 2024 gut. Der Vektordruck war deutlich geringer als in den letzten Jahren. Dennoch gehen die Vermehrungsflächen weiter zurück. Im Vergleich zur Referenzfläche von 1540 ha wurden für die Feldbesichtigung nur 1400 ha angemeldet.
Das insgesamt sehr regenreiche Jahr wirkte sich natürlich auch auf die Vermehrung der anderen Arten aus. Trotz aller Befürchtungen hinterlassen die Futterpflanzen (Klee und Gräser) schöne Erträge. Die Qualität kann noch nicht abschliessend beurteilt werden, da die Triagen noch nicht abgeschlossen sind. Nach mehreren sehr schwierigen Jahren, vor allem in der Westschweiz, erzielt der Mais wieder ordentliche Erträge. Insgesamt bleibt die Produktion aufgrund der verlorenen Vermehrungsflächen, vor allem im Genferseegebiet, unzureichend. Lupinen ergaben eine gute Produktion, mit guten Erträgen und einer Keimfähigkeit von über 90%. Leider lässt sich dieses Saatgut nicht verkaufen. Erbsen enttäuschten sowohl quantitativ als auch qualitativ stark. Die Keimfähigkeit ist bei mehr als der Hälfte der Posten ungenügend. Die Ergebnisse für Sojabohnen hängen vom Erntezeitpunkt ab. Vor der Zeit der starken Regenfälle waren die Erträge sehr gut mit einer soliden Keimfähigkeit. Danach waren die Ergebnisse unterschiedlich.