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Pflanzenzüchtung essenziell für nachhaltigere Landwirtschaft - Jahresrückblick der deutschen Pflanzenzüchterinnen und Pflanzenzüchter


Bonn, Germany
December 16, 2021

Nach dem erneut durch die Corona-Pandemie geprägten Wahljahr 2021 schauen die Pflanzenzüchter und Pflanzenzüchterinnen erwartungsvoll in die Zukunft. „Die Pflanzenzüchtung wird auch künftig eine entscheidende Funktion bei der Gestaltung unserer Agrar- und Ernährungssysteme einnehmen“, unterstreicht BDP-Geschäftsführer Dr. Carl-Stephan Schäfer. Um dringend benötigte Innovationen für die Landwirtschaft zur Verfügung zu stellen, braucht die mittelständisch geprägte Branche verlässliche Rahmenbedingungen und die damit einhergehende Planungssicherheit.

Zukunft der Landwirtschaft
Die Pflanzenzüchtung richtet sich schon immer an den Anforderungen der Landwirtschaft aus. „Mit Blick auf den Klimawandel wächst die Bedeutung robuster Pflanzensorten, die eine ressourcenschonende und gleichzeitig effiziente Bewirtschaftung von Ackerflächen ermöglichen“, erläutert Schäfer. Die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) der Bundesregierung betont die Bedeutung von Innovationen aus der Pflanzenzüchtung für eine nachhaltigere Gestaltung der Agrar- und Ernährungssysteme. „Die Empfehlungen der ZKL stellen eine gute Grundlage für die Weiterentwicklung der Landwirtschaft in der laufenden Legislatur dar“, gibt Schäfer an.

Bewertung neuer Züchtungsmethoden
Um ihr Innovationspotenzial voll ausschöpfen zu können, braucht die Pflanzenzüchtung Zugriff auf alle zur Verfügung stehenden Instrumente. „Der BDP unterstützt ausdrücklich die Initiative der EU-Kommission, die derzeit geltende Gentechnikgesetzgebung im Hinblick auf ihre Anwendbarkeit auf neue biotechnologische Techniken zu überprüfen“, erklärt Schäfer. „Wir teilen die Auffassung, dass diese Methoden das Potenzial besitzen, zu den Zielen des EU-Green Deal beizutragen und setzen uns für eine differenzierte Bewertung ein“, führt er weiter aus.

Fortschritt nicht zum Nulltarif
Die privatwirtschaftliche Pflanzenzüchtung in Deutschland ist auf die Zahlung von Lizenz- und Nachbaugebühren durch die Landwirte und Landwirtinnen angewiesen, um weiter in Züchtungsfortschritt investieren zu können. Die derzeitige Gesetzgebung sowie die Auslegung der Nachbauregelung schaffen Schlupflöcher, sich der Zahlung zu entziehen. Dies führt zu Verlusten in Millionenhöhe, die den Fortschritt in der Pflanzenzüchtung bedrohen und Innovationen in der Landwirtschaft hemmen. “In der Debatte um eine rechtssichere und praktikable Gestaltung der Nachbauregelung darf es keinen Stillstand geben“, mahnt Schäfer. Daher begrüßt der BDP den Beschluss der Agrarministerkonferenz vom Juli 2021, im Rahmen einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe eine Überprüfung des aktuellen Finanzierungssystems vorzunehmen. „Die Gesetzgebung muss sicherstellen, dass die Züchtungsunternehmen die ihnen zustehenden Lizenz- und Nachbaugebühren in vollem Umfang erhalten“, stellt Schäfer klar.

Forschungsförderung
Die Ziele für eine nachhaltigere Landwirtschaft, wie sie zum Beispiel in den Leitlinien des EU Green Deal formuliert sind, erfordern Nutzpflanzen mit neuen bzw. weiterentwickelten Eigenschaften. Die daraus resultierenden neuen Züchtungsziele bedingen einen großen Forschungsbedarf. „Die Forschung zu Interaktionen zwischen Schaderregern und Kulturpflanzen, zu  neuen Züchtungsmethoden sowie im Bereich Data Science zur Identifizierung und Selektion geeigneter Pflanzen muss intensiviert werden, um zum Beispiel Ansätze für die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft anbieten zu können“, präzisiert Schäfer die Forschungsschwerpunkte. „Forschung, deren Ergebnisse auch in der Praxis ankommen sollen, benötigt eine umfassende und langfristig angelegte Förderung und damit verbundene Planungssicherheit für die private Pflanzenzüchtung“, betont Schäfer.

Ausblick 2022
Nach dem Wahljahr 2021 hat sich die neue Bundesregierung ambitionierte Ziele gesetzt. Der Transformationsprozess unseres Agrar- und Ernährungssystems hin zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz bei gleichzeitigem Erhalt der ökonomischen Tragfähigkeit erfordert eine starke Pflanzenzüchtung, die ihr Potenzial voll ausschöpfen kann. Der 200. Geburtstag von Gregor Mendel, dem Begründer der Vererbungslehre und damit auch der systematischen Pflanzenzüchtung, im kommenden Jahr bietet einen guten Anlass, auf bereits erzielte Erfolge zurückzublicken und das Lösungspotenzial der Züchtung für aktuelle und künftige Herausforderungen aufzuzeigen.



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Website: http://www.bdp-online.de

Published: December 16, 2021

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