home news forum careers events suppliers solutions markets expos directories catalogs resources advertise contacts
 
Solution Page

Solutions
Solutions sources
Topics A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
  Species
 

Wachstumsregler – WANN und WO ist der Einsatz wirtschaftlich?


Austria
April 6, 2022

Im heurigen Jahr machen die Preise für Betriebsmittel teilweise eine Rally mit, die wir seit langem nicht mehr erlebt haben. Über Dünger und deren Preise wurde heuer schon vielfach berichtet. Die Preise für Pflanzenschutzmittel haben sich, wie erwartet, nur in Ausmaß der geltenden Inflation erhöht.
 


 

Auf Grund der zu erwartenden Getreidepreise ist eine intensive Bestandesführung zu überlegen, die in vielen Fällen auch wirtschaftlich sein wird. Die Entwicklung der Bestände und der damit verbundene Einsatzzeitpunkt der verschiedenen Produkte ist je nach Region sehr unterschiedlich. Deswegen ist es wichtig, die Felder zu beobachten, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Fachleute in Ihrem Lagerhaus oder Landesproduktenhandel beraten Sie auch in diesem Punkt sehr gerne.

Der Einsatz von Wachstumsreglern ist ein beratungsintensives Thema. Hier gibt es selten eine klare Ja/Nein–Antwort. Das „Ob“ und das „Wie“ hängen von verschiedenen Faktoren ab. Trockene Witterung, hohe Temperaturen, starke Temperaturschwankungen und intensive Sonneneinstrahlung haben großen Einfluss auf die empfohlene Aufwandmenge der Präparate.

In frühen Regionen steht der Einsatz in gut entwickelten Wintergerstenbeständen kurz bevor. Das Entwicklungsstadium BBCH 31/32 ist der optimale Zeitpunkt, um den unteren Teil des Halmes zu kürzen und zu stärken. Bei bereits beginnendem Befall mit pilzbasierten Schaderregern  (Mehltau oder Netzflecken) kann auch eine Tankmischung mit einem Fungizid von Vorteil sein.

In Wintergerste haben sich 1,0 – 1,25 l/ha Fabulis OD oder 0,5 – 0,75 kg/ha  Prodax oder 0,5 – 0,75 l/ha Medax Top + 0,5 – 0,75 kg/ha Turbo oder 0,6 l/ha Moddus als gute Lösungen für die Verkürzung und Festigung des Halmes erwiesen. In der Praxis hat sich mittlerweile Prodax einen guten Namen gemacht. Prodax ist eine Kombination aus Prohexadion-Calcium und Trinexapac und verbindet die Vorteile beider Wirkstoffe bei maximaler Verträglichkeit. Wenn es darum geht Getreidebestände besonders rasch und stark zu kürzen, ist Medax Top + Turbo die richtige Wahl! Temperaturen von 12 – 14 °C sind dabei ideal für eine gute Wirkung; Fabulis OD, Medax Top und Prodax vertragen auch niedrigere Werte.

Praxistipp: Bei Tankmischungen mit Azolen (zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten) kann die Aufwandmenge der Wachstumsregulatoren um 25 % reduziert werden. Auf leichten Böden mit geringer Stickstoffnachlieferung beziehungsweise bei Spätsaaten und geringer Bestandesdichte kann die Aufwandmenge reduziert werden oder die Anwendung von Wachstumsregulatoren unterbleiben.

Die Aufwandmengen der gängigsten Produkte in Winterweizen sind 0,7 – 1,0 l/ha Fabulis OD oder 0,3 – 0,5 kg/ha Prodax oder 0,5 l/ha Medax Top + 0,5 kg/ha Turbo oder 0,25 l/ha Moddus + 0,5 l/ha Stabilan 400. Bei einigen Produkten besteht je nach amtlicher Zulassung auch eine Möglichkeit einer Splitting-Variante. Auskünfte über Details zu Splitting von Wachstumsreglern beziehungsweise dem Einsatz in Roggen und Triticale findet man bei den Angaben der Hersteller der Produkte und im Pflanzenschutzmittelregister der AGES. Außerdem bietet Ihnen Ihr Lagerhaus oder Landesproduktenhändler vor Ort eine optimale Beratung in Sachen Pflanzenschutz – nutzen Sie diese Möglichkeit.

Beim Einsatz von Wachstumsreglern sollte auch die Lagerneigung der angebauten Sorte mit in die Überlegungen einfließen. Die bekannte und bewährte Wintergerste SANDRA (zz) oder auch die neue, ertragsstarke Sorte BORDEAUX (zz) verfügen über eine mittelgute Standfestigkeit. In üppigen Beständen, mit hohem Potenzial an Stickstoffnachlieferung kann der Einsatz von Wachstumsreglern durchaus zur Absicherung hoher Kornerträge beitragen.  Das gleiche gilt auch für die Sorte KWS MERIDIAN (mz), die über eine mittelmäßige Standfestigkeit verfügt. Die relativ hochwüchsigen Sorten SU VIRENI (zz) und SU JULE (mz) besitzen eine gute Standfestigkeit, die Notwendigkeit einer Anwendung von Wachstumsreglern wird hier die Ausnahme darstellen, bei sehr gut entwickelten Feldbeständen ist eine Einsatz dennoch überlegenswert.

Bei Weizen zeigen die bewährten Sorten SPONTAN, WPB CALGARY und HEWITT eine gute Standfestigkeit, das gleiche gilt für die neue Mahlweizensorte EXAKT. Hier lohnt es sich, die Entwicklung der Bestände genau zu verfolgen und von Fall zu Fall über die Anwendung von Wachstumsregulatoren zu entscheiden. Die beiden Mahlweizensorten APOSTEL und ASORY verfügen über eine mittelgute Standfestigkeit. Ein Einsatz eines Wachstumsreglers, um hohe Erträge und gute Qualität (Hektolitergewicht) abzusichern, ist hier eher in Betracht zu ziehen.

Grundsätzlich ist der Einsatz von Wachstumsreglern eine Maßnahme, die als Absicherung der Ernte zu sehen ist, da allfällige Mindererträge und Beeinträchtigungen der Kornqualität durch das Lager des Getreides vermieden werden können. Eine gute Standfestigkeit lässt sich erreichen, wenn im unteren Teil des Halmes die Abschnitte zwischen den Knoten verringert werden. Der Feinwurzelanteil der Getreidepflanze wird bei einer Einkürzung erhöht und somit die Nährstoff- und Wasseraufnahme verbessert.

RWA Pflanzenschutz & DIE SAAT

 



More solutions from: Die Saat (RWA Raiffeisen Ware Austria Aktiengesellschaft)


Website: http://www.diesaat.at/

Published: April 6, 2022


Copyright @ 1992-2025 SeedQuest - All rights reserved