Everswinkel, Germany
10. Juli 2017
Ein Plädoyer für mehr gegenseitiges Verständnis zwischen Landwirtschaft und Öffentlichkeit hat die FarmSaat AG aus Everswinkel anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens ausgesandt. Bei dem Festakt mit Podiumsdiskussion zum Thema „Landwirtschaft 2027: Massenproduktion vs. Öko-Park“ waren sich die Experten einig, dass sich die Landwirtschaft nicht allein auf die Politik verlassen dürfe, sondern auf das eigene Können. Rund 380 Gäste aus acht europäischen Ländern feierten am Hauptsitz der FarmSaat AG das Jubiläum des Unternehmens. Neben zahlreichen Vertretern aus dem Beratungs- und Vertriebsumfeld der FarmSaat wurden weitere Persönlichkeiten aus der Agrar-Wirtschaft und -Politik aus dem In- und Ausland begrüßt.
In den vergangenen zehn Jahren hat sich FarmSaat erfolgreich als Anbieter hochqualitativer Sorten aus klassischer Züchtung ohne Gentechnik in Europa etabliert. 30 Mitarbeiter sind in Everswinkel tätig, hinzu kommen mehr als 300 sogenannte FarmPartner. Im soeben abgelaufenen Geschäftsjahr lag der Umsatz der FarmSaat AG bei mehr als 30 Millionen Euro. „Es ist eine kleine Revolution in unserer Branche, die wir vor zehn Jahren begonnen haben“, sagt Swen Wolke, Vorstand der FarmSaat AG. Denn das Beratungs- und Vertriebsmodell von FarmSaat ist einmalig in Deutschland: Sämtliche Prozesse von Beratung,
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Swen Wolke und Ludwig Felmeier
Vertrieb bis hin zur Auslieferung und Fakturierung des Saatgutes an den Landwirt liegen in einer Hand. Wie erfolgreich das Unternehmen auch international inzwischen ist, zeigte der Jubiläumsbesuch von FarmPartnern aus den Niederlanden, Dänemark, Polen und der Slowakei.
Im Rahmen der Podiumsdiskussion, moderiert von der „Mentalbäuerin“ Elke Pelz-Thaller, debattierten Agrar-Experten über die Zukunft der Landwirtschaft. Werner Gehring, Geschäftsführer des Landwirtschaftsverlags, berichtete über den anhaltenden Strukturwandel im Münsterland, bedingt durch die Produktivitätsfortschritte der letzten Jahre. Auch in der Zukunft würden einzelne Betriebe weiter wachsen, während ihre Anzahl insgesamt zurückginge.
Für den Erhalt des Sortenschutzes
Ludwig Feldmeier, Aufsichtsratsvorsitzender der FarmSaat AG, sprach sich für die Erhaltung des Sortenschutzgesetztes aus und klar gegen einen Patentschutz auf Sorten nach US-amerikanischem Vorbild. Er begründete das vor allem mit dem effizienteren Zuchtfortschritt: „Die Leistungsfähigkeit und Nützlichkeit von Sorten sind entscheidend für die Landwirte“, sagt Feldmeier.
Als Betreiber einer Biogasanlage sieht Karl Werring, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, eine schwierige Zukunft für dieses Thema. Heute würde er persönlich nicht zur Investition in eine neue Anlage raten. „Wenn die Politik keine gesicherten Bedingungen für Biogasanlagen vorlegt, sieht es schlecht aus“, sagt Werring. Mais hingegen werde jedoch wirtschaftlich immer interessanter, da dieser mit extremen Witterungsbedingungen gut zurechtkomme. Aus seiner Sicht sollten Unternehmen wie die FarmSaat, die auf Augenhöhe mit dem Landwirt eine klassische Züchtung betreiben, von den Berufskollegen weiter unterstützt werden.
Gemeinsame Zukunftswünsche
Einig waren sich die Fachleute darin, dass die unternehmerische Tätigkeit der Landwirte immer wichtiger werde. Auch deshalb müssten Landwirte das veränderte öffentliche Bewusstsein bei Themen wie Artenschutz, Nährstoffe, Tierwohl und Tierhaltung ernst nehmen und entsprechend handeln. Von der Öffentlichkeit wünsche man sich insbesondere eine sachliche und faktenorientierte Diskussion.
Weitere Informationen unter: www.farmsaat.de