Austria
October 7, 2020

Neue Sorten wie ES DIRECTOR, SONALI (beide 00) und ES COMPOSITOR (000) brachten starke Leistungen in der heurigen Sojaernte.
Die Sojaernte ging 2020 mit regional unterschiedlichen Ergebnissen über die Bühne. Im folgenden Artikel erfahren Sie, wie die Sojabohnen-Ernte in den jeweiligen Anbauregionen ausgefallen ist und welche Sorten sich bewährt haben.
Südösterreich
Das Jahr 2020 war im Süden und Südosten Österreichs kein optimales Sojajahr. Im Frühjahr Kälte und Trockenheit, in der Blüte sehr häufig Regen und damit verbunden schlechte Befruchtung und verstärkt Krankheiten reduzierten die Erträge. Ältere Sorten stießen da an ihre Grenzen. Eines zeigte sich jedoch: Neue Sorten meisterten diese Bedingungen deutlich besser und erzielten öfters bis zu 20% höhere Erträge. Damit ist ein starker Sortenwechsel für 2021 zu erwarten. Wer sind nun die neuen Ertragsbringer? ES DIRECTOR ist eine sehr ertragsstarke neue 00-Sorte, die außerdem sehr standfest und bestens für wüchsige Böden geeignet ist. SONALI (00) ist die neue Hauptsorte von DIE SAAT für Südösterreich. Die gesunde, ertragreiche Sorte passt auf allen Standorten, ist gut standfest und verzweigt gut. Mit Sonali wurden heuer in der Südsteiermark in der Praxis großflächig Erträge von über 4.500 kg/ha erreicht. Die 0-Sorte EZRA zeigte mit 45 K/m² auf schwächeren bis mittlere Böden gewaltige Ertragsleistungen.

Alpenvorland
In Oberösterreich entwickelten sich die Sojabestände 2020 durchwegs sehr gut. Über den Sommer zeigte sich allerdings, dass aufgrund der üppigen Entwicklung die Lagerung seit langem wieder zu einem der großen Probleme im Sojaanbau werden wird. Genau rechtzeitig kommt hier die neue Sorte ES COMPOSITOR (000) auf den Markt, die unter anderem durch ihre hervorragende Standfestigkeit besticht und in den Versuchen 2020 oft als einzige Sorte nicht ins Lager ging. Daneben zeigten die 000-Sorten ES COMANDOR und OBÉLIX, dass frühe Reife im Falle einer kühleren Herbstwitterung eine große Sicherheit für jeden Sojaanbauer bringt. Trockene Auflaufbedingungen und daraufhin gute Wasserversorgung ließen in Niederösterreich die Sojabestände sehr hoch wachsen. Oftmals stärkere Windereignisse hatten daher schlechte Einflüsse auf die Lagerung. ES COMANDOR (000) konnte mit der Kombination von Standfestigkeit, früher Reife und ausgezeichnetem Ertrag erneut überzeugen. Die bewährte GALICE (000) ließ erkennen, wie wichtig Beständigkeit besonders unter wechselnden Bedingungen ist.
Östliches Trockengebiet
Im niederösterreichischen Trockengebiet war das Ertragsniveau bei der Ernte durch ausreichende Sommerniederschläge generell sehr gut. Neben der bewährten LENKA (00) zeigte auch die neue Sorte ES DIRECTOR (00) ausgezeichnete Erträge bei sehr guter Standfestigkeit. In Leithaprodersdorf am Betrieb Demitsch zeigte sie mit einem Ertrag von 3.800 kg/ha großflächig ihr enormes Ertragspotenzial. Auch im nördlichen Burgenland brachte die Ernte, bedingt durch den Sommerregen, sehr gute Erträge. Als sehr verlässliche Sorte mit hohen Erträgen bewies sich wieder einmal LENKA (00) und im 0er Bereich DH4173. Sehr beeindruckend waren die Ergebnisse der neuen Sorten EZRA (0) und SONALI (00).
Bio-Sojabohne
Eine sehr gute Niederschlagsverteilung in der Hauptvegetationszeit der Bio-Sojabohne spiegelt sich in den Erträgen wieder. Macherorts verursachten aber die häufigen Niederschläge eine geringere Befruchtung. Einmal mehr zeigte sich die bewährte Bio-Hauptsorte LENKA (00) mit guten Erträgen, aber vor allem mit sicherem Proteingehalt über 40%. ES COMANDOR und OBÉLIX erzielten als frühreife Sorten beachtliche Erträge. Durch den Züchtungsfortschritt bedingt, konnten die neuen 00-Sorten ES DIRECTOR und SONALI sehr gute Erträge bei guter Gesundheit einfahren. Aber auch die neue spätreife Sorte EZRA (0) lässt sehr gute Erträge erwarten.
Ing. Anton Kern, Ing. Josef Plösch, Ing. Klemens Pfistermüller, Johannes Stöckler, Karl Nittmann, Thomas Unger, BSc – DIE SAAT Fachberater