Einbeck, Germany
May 18, 2020

On May 14, the Enlarged Board of Appeal (EBA) of the European Patent Office (EPO) gave a legal opinion requested by the president of the EPO and finally concluded that plants exclusively obtained by essentially biological processes are not patentable. The question of patentability of these so-called native traits had remained unresolved in Europe for more than ten years.
With that, the EBA reversed its previous “Tomato/Brokkoli II” decisions and confirmed the application of the new Rule 28 (2) of the European Patent Convention exempting such native traits from patentability. Furthermore, the EBA stated that its new interpretation does not apply to claims granted or pending before 1 July 2017, the date of entrance into force of Rule 28 (2).
KWS clearly welcomes the decision by the Enlarged Board of Appeal of the European Patent Office. After a decade of legal uncertainty, it now creates clarity and is fully in line with KWS' long-standing IP position, which advocates a regulation to this effect that ensures further breeding progress and diversity. In order to breed new varieties with better characteristics, breeders need the greatest possible diversity of genetic resources. At the same time, patents should not be used to create monopolies; but rather to encourage sustainable innovation for the benefit of society. Fair access to IP must be guaranteed: Therefore, KWS is strongly supporting an industry-wide licensing platform approach for those traits which have been developed or produced by technical means and will remain patentable because of their man-made inventiveness.
Background to the debate:
Certain characteristics of plants (traits) can be patented in many territories worldwide – especially if they have been developed or produced by technical means. In contrast to that, native traits are characteristics that occur naturally in plants and are incorporated into new varieties using essentially biological processes such as crossing and selection (conventional breeding). The question of patentability of native traits had been unresolved in Europe for more than a decade until the present decision by the Enlarged Board of Appeal of the European Patent Office.
More information on the EPO decision can be found here.
KWS begrüßt Entscheidung der höchsten Instanz des Europäischen Patentamts zur Nicht-Patentierbarkeit konventionell gezüchteter Pflanzen
Am 14. Mai gab die Große Beschwerdekammer des Europäischen Patentamts (EPA) ein vom Präsidenten des EPA angefordertes Rechtsgutachten ab und kommt darin zu dem Schluss, dass Pflanzen, die ausschließlich durch im Wesentlichen biologische Verfahren gewonnen werden, nicht patentierbar sind. Die Frage der Patentierbarkeit dieser sogenannten Native Traits war in Europa seit über zehn Jahren ungeklärt.
Damit hebt die Große Beschwerdekammer ihre früheren „Tomate/Brokkoli II-Entscheidungen“ auf und bestätigt die Anwendung der Regel 28 (2) des Europäischen Patentübereinkommens, welche Native Traits von der Patentierbarkeit in Europa ausnimmt. Ferner erklärt die Große Beschwerdekammer, dass die neue Auslegung nicht für Ansprüche gilt, die vor dem 1. Juli 2017, dem Tag des Inkrafttretens von Regel 28 (2), erteilt wurden oder anhängig sind.
KWS begrüßt die Entscheidung des EPA ausdrücklich. Sie schafft nach einem Jahrzehnt der Rechtsunsicherheit nun Klarheit für alle Beteiligten und steht vollständig im Einklang mit der langjährigen Position von KWS, welche für eine Regelung des IP-Rechts eintritt, die den weiteren Züchtungsfortschritt und die Diversität sicherstellt. Um neue Sorten mit besseren Eigenschaften zu züchten, benötigen Züchter Zugang zu einer möglichst breiten Vielfalt an genetischen Zuchtmaterial. Gleichzeitig sollten Patente nicht zum Aufbau von Monopolstellungen genutzt werden, sondern vielmehr, um nachhaltige Innovationen zum Nutzen der Gesellschaft zu fördern. KWS setzt sich nachdrücklich für einen industrieweiten Ansatz einer Lizenzierungsplattform für jene Pflanzenmerkmale ein, die mittels technischer Verfahren entwickelt bzw. hergestellt wurden und daher aufgrund des erfinderischen Eingriffs durch Menschenhand auch in der Zukunft patentierbar bleiben, sogenannte Man-made Traits.
Zum Hintergrund der Debatte:
Bestimmte Eigenschaften von Pflanzen (Traits) können weltweit in vielen Territorien patentiert werden – insbesondere dann, wenn sie mittels technischer Verfahren entwickelt bzw. hergestellt wurden. Bei Native Traits hingegen handelt es sich um natürlich in der Pflanze vorkommende Eigenschaften, die mittels eines im Wesentlichen biologischen Verfahrens wie Kreuzung und Selektion, also konventioneller Züchtung, entwickelt wurden. Die Frage der Patentierbarkeit von Native Traits war in Europa bis zur jetzigen Entscheidung durch die Große Beschwerdekammer des Europäischen Patentamts über zehn Jahren ungeklärt.
Mehr Informationen zur EPA-Entscheidung finden Sie hier.