Europäische Züchtung wird zum Museumsstück
Austria
August 2, 2018
Nach monatelangem Warten hat der Europäische Gerichtshof am 25. Juli 2018 sein Urteil zur Bewertung von Pflanzen, die mit Hilfe neuer Mutageneseverfahren wie dem Genome Editing entwickelt wurden, veröffentlicht.
Für die europäische Saatgutwirtschaft unerwartet, hat das Gericht darin Pflanzen aus Mutagenese - unabhängig von der Art der erzeugten Veränderung - pauschal als gentechnisch veränderte Organismen (GVO) eingestuft, ohne Ausnahmen zuzulassen. Damit sind zukünftig alle aus Verfahren der gezielten Mutagenese bzw. Genome Editing entstandenen Produkte als GVO zu regulieren und müssen ein entsprechendes Zulassungsverfahren durchlaufen. In Anbetracht der europäischen Hysterie gegenüber dem Thema Gentechnik werden diese Produkte auf dem Markt keine Chance haben, für die klein- und mittelständische Saatgutwirtschaft in Europa sind die neuen Züchtungsinstrumente daher tabu. Die Stellungnahmen von Saatgut Austria und des Bundesverbandes deutscher Pflanzenzüchter dazu sind eindeutig. Sie sind erst recht verständlich, wenn man sich vergegenwärtigt, dass am gleichen Tag, an dem der EuGH dieses Urteil verkündete, EU-Kommissionspräsident JUNCKER mit US-Präsident TRUMP den verstärkten Import von genveränderten US-Sojabohnen nach Europa vereinbarte, um den schwelenden Handelskonflikt einschränken zu können.
Karl FISCHER
Geschäftsführung SAATBAU LINZ
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Website: http://www.saatgut-oesterreich.at Published: August 2, 2018 |