Germany
September 9, 2016
Die Maisbestände zeigen sich derzeit bundesweit sehr heterogen. Nicht nur auf leichten Böden fehlt vielfach das Wasser und die Bestände sind stark von der Trockenheit gekennzeichnet. Die aktuelle Witterung lässt weiterhin eine zügige Abreife erwarten, sodass jeder Maisanbauer seine Bestände regelmäßig kontrollieren und sich auf eine frühere Silomaisernte einstellen sollte.
Für Sie kommt es jetzt darauf an, den richtigen Zeitpunkt für die Silierung zu finden. Wir möchten Ihnen helfen, das noch bestmögliche Grundfutter für ihre Tiere oder für die Biogasanlage sicherzustellen :
Kontrollieren Sie Ihren Bestand
In Maisbeständen die nach der Befruchtung des Kolbens unter sehr starker Trockenheit leiden, findet nun eine reduzierte Assimilatproduktion statt. Hier werden die bereits im Stängel eingelagerten Einfachzucker in den Kolben umverlagert und als hochpolymerer Zucker ( Stärke ) in den Kolben eingelagert. In diesen Beständen kann man nur noch mit Zuckergehalten von weniger als 15 % rechnen. Trockensubstanzzuwächse kommen hier zum einen über die Kolbenausbildung und zum anderen über das Vertrocknen der Blätter. Hier sollte die Ernte frühestens bei TS- Gehalten von mehr als 28 % erfolgen.
Völlig vertrocknet aussehende Maisbestände haben oft geringere TS- Gehalte als erwartet. Der Trockensubstanzgehalt sollte unbedingt ermittelt werden, da der optische Eindruck oft täuscht, da im Stängel noch relativ viel Wasser gespeichert sein kann. Von diesen Beständen ist in der Regel kein Ertragszuwachs mehr zu erwarten. Bei einer sofortigen Ernte ist, bedingt durch die geringen TS- Gehalte (> 25 %), mit sehr hohen Silier- und Sickersaftverlusten zu rechnen. In diesem Jahr ist speziell, dass die Kolbenreife der Restpflanzenreifer verzögert ist, von daher gilt folgendes zu beachten:
Kontrollieren Sie die Restpflanze. Es ist besonders wichtig, unter diesen Bedingungen den Zustand der Restpflanze zu kontrollieren: halbieren Sie einen Stängel, fahren Sie mit dem Daumen am Stängelmark entlang. Sammelt sich am Daumennagel noch Flüssigkeit, kann sich die Pflanze oft noch regenerieren. Ist das Innere strohig und trocken, sollten Sie sofort ernten. Die Restplanze entscheidet im Moment über den Silierzeitpunkt.
Häckseln Sie möglichst kurz (4-6 mm), um eine ausreichende Verdichtung auch bei Beständen mit Dürreschäden zu erreichen.
- Die maximale Dicke der zu verdichtenden Schicht sollte 30 cm nicht überschreiten.
- Sorgen Sie für ausreichende Verdichtung (Schwere Schlepper, hoher Luftdruck)
- Sorgen Sie für schnelle, luftdichte Abdeckung des Futterstocks
- Bei ungünstigem (trockenen) Ausgangsmaterial sollte der Einsatz von (flüssigen!) Siliermitteln zur Verbesserung der aeroben Stabilität in Betracht gezogen werden.
Für die vom jeweiligen Nutzer eingegebenen Postleitzahlengebiete werden über mathematische Verfahren eine unterschiedliche Anzahl von Wetterstationen zur Berechnung der aktuellen Trockensubstanzgehalte in der Gesamtpflanze und des voraussichtlichen Erntetermins herangezogen und Empfehlungen ausgegeben. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.maisprog.de. Auf der Website des Deutschen Maiskomitees (DMK) kann der Nutzer auf die Abreifeprognosen seines Anbaugebietes zugreifen.
Im MaisProg werden zur Vorhersage der Abreife wichtige Faktoren wie Sorte, Aussaattermin, Bodenart, nutzbares Wasserangebot im Boden und Klimadaten wie etwa die Temperatur, die Niederschlagsmenge und der Globalstrahlung herangezogen.