Austria
July 19, 2022
Foto: LKOÖ/Boden.Wasser.Schutz.Beratung
Im ÖPUL 2023 werden Begleitsaaten im Raps als neue Begrünungsvariante in der Maßnahme „Begrünung von Ackerflächen – Zwischenfruchtanbau“ möglich sein (vorbehaltlich Genehmigung der EU-Kommission). Die „Boden.Wasser.Schutz.Beratung“ hat dazu Versuche angelegt, um Erfahrungen zu sammeln.
Möchte man als Landwirt die Rapsbegleitsaat im Rahmen des ÖPUL 2023 fördern lassen, sind dabei einige Dinge zu beachten bzw. Voraussetzungen zu erfüllen. Die Ansaat der Begleitsaat ist zwischen bzw. in den Reihen des Winterrapses spätestens mit 15. September anzusäen. Der Begrünungszeitraum liegt im Zeitraum zwischen dem 15. September und 31. Jänner. Dabei sind mindestens drei Mischungspartner aus zwei Pflanzenfamilien zu verwenden und es darf kein Herbizideinsatz ab dem 4-Blattstadium des Rapses bis zum Ende des Begrünungszeitraumes erfolgen. Weiters hat ein Verzicht auf stickstoffhaltiger Mineraldünger vom Zeitpunkt der Anlage der Begleitsaat bis Ende des Begrünungszeitraums (kombinierte Düngung bei der Anlage der Begleitsaat ist nicht zulässig) zu erfolgen.
Vorteile nutzen
Der Nutzen der Begleitsaat wird vor allem durch deren Entwicklung bestimmt. Der Anbau soll, wenn es die Bodenverhältnisse zulassen, nicht zu spät erfolgen, damit sich ein guter Bestand bildet. In der Mischung haben sich vor allem Leguminosen wie Perserklee und Sommerwicke bewährt. Die Mehrkosten können mit etwas höheren Erträgen
durch zusätzlichen Stickstoff der Leguminosen und verminderten Einsatz von Herbiziden und Insektiziden wettgemacht werden. Begleitsaaten bieten Insekten vielfältigere Lebensräume und steigern die Biodiversität. Durch Wechselbeziehungen können die einzelnen Pflanzenarten gefördert werden – der Boden wird effektiver
durchwurzelt und das Bodenleben gefördert.
Herbizidstrategie
Als Herbizid bei Begleitsaaten kann 1,5 l/ha Butisan Gold im Vorauflauf eingesetzt werden. In der Maßnahme „Grundwasserschutz Acker“ ist der Einsatz von Metazachlor und ab 2023 Dimethachlor nicht erlaubt. Eine gewässerschonende Herbizidstrategie mit Nero oder Tanaris ist möglich. Clomazone-Schäden waren bei Raps erkennbar. Die Begleitsaat wurde durch das Herbizid ebenfalls geschädigt. Notwendige Korrekturen können im Frühjahr vorgenommen werden.
Fazit
Die neue Begrünungsvariante bietet bei Raps in der Fruchtfolge eine Chance, zusätzliche Fördermittel aus dem ÖPUL zu generieren. In den laufenden Versuchen sieht man, dass es Erfahrung und einen gewissen Anteil an Versuchsarbeit am eigenen Betrieb braucht, um die ideale Mischung, das Anbauverfahren und auch das Unkrautmanagement herauszufinden. DIE SAAT bietet zum Herbstanbau 2022 eine geeignete Mischung zur Rapsbegleitsaat an. Nähere Infos dazu finden Sie hier im Flugblatt.
Bernhard Ottensamer, LK OÖ/Boden.Wasser.Schutz.Beratung
Vielfältige Begleitsaatmischungen sind von Vorteil. Dadurch können witterungs- oder herbizidbedingte Ausfälle von Komponenten kompensiert werden.
Mögliche Komponenten |
Saatmenge in der Mischung |
Perserklee / Alexandrinerklee |
5 kg/ha |
Sommerwicke |
3 kg/ha |
Öllein |
2 kg/ha |
Ramtillkraut |
2 kg/ha |
Weißklee |
1,5 kg/ha |
Phacelia |
2 kg/ha |