Die für die Agrarmärkte zuständige Prognoseeinheit MARS der EU-Kommission hat in ihrem Ausblick die europäischen Ernten als überwiegend positiv bezeichnet.
In der EU hat der insgesamt recht milde Winter dafür gesorgt, dass die Pflanzen im Durchschnitt in guter Verfassung sind. Zu trocken war es zuletzt zwar unter anderem in Teilen Deutschlands und Polens, doch wird dort die Feuchtigkeitsversorgung noch als befriedigend beschrieben. Für Weichweizen und Mais wird dennoch ein Minus von rund 4 Prozent bei den Erträgen vermutet. Beim Raps sogar 9 Prozent.
Erträge 2015 überdurchschnittlich
MARS macht darauf aufmerksam, dass es sich hierbei lediglich um Trendwerte handelt, die den hohen Erträgen des Vorjahres gegenübergestellt werden. Diese hatten vergangenes Jahr zu Rekordernten in der EU geführt. Bei allen Kulturen sollen die Erträge noch immer über dem 5-Jahresdurchschnitt liegen. Für die Ukraine wird erwartet, dass 8 Prozent der Fläche der Winterfrüchte nachgesät werden müssen, der weitere Ausblick ist aber positiv. In Russland müssen erhebliche Gebiete wegen Winterschäden nochmals neu bestellt werden. Auch aus Russland selbst mehren sich Stimmen, die das offizielle Ziel einer Getreideernte von 100 Mio. t nach den fast rekordhohen 105 Mio. t 2014 kaum erreichbar ist.