Deutscher Futterverbrauch größtenteils heimisch gedeckt
Germany
March 12, 2015
- Weltweiter Futterbedarf auf Dauer nicht zu decken
- Ackerflächen sind begrenzt
Auf der Konferenz Agrarmarkt der Martin Brückner Infosource (MBI) stand auch die wachsende Weltbevölkerung und deren Auswirkung auf den Futtermittelbedarf auf der Agenda. Dr. Hermann-Josef Baaken, Sprecher der Geschäftsführung Deutscher Verband Tiernahrung e.V. (DTV), stellte auf der Tagung Anfang März in Frankfurt die Zusammenhänge dar.
Für das Agribusiness erwächst aus der wachsenden Weltbevölkerung ein stetig steigender Nahrungs- und Energiebedarf. Dabei führt wachsender Wohlstand, zum Beispiel im asiatischen Raum, zu mehr Fleischkonsum und einem zunehmenden Futtermittelbedarf. Gleichzeitig nehmen verfügbare Ackerflächen ab und durch den Klimawandel sind Ernteverluste absehbar.
Nahrungsmittelvorräte schrumpfen
Das Dilemma der Agrarwirtschaft: Langfristig wird bei diesem Trend die Weltbevölkerung nicht „satt“ und die Produktionskosten wachsen. Auch, weil der Wettbewerb um das knappe Gut Ackerflächen massiv steigt. Diese stellen die Futterproduktion für die tierische Veredlung sicher.
In Deutschland existieren 319 Mischfutterunternehmen (Familienunternehmen, Genossenschaften), die rund 10.000 Mitarbeiter beschäftigen und einen Umsatz von etwa 8 Mrd. Euro erwirtschaften. Die Mischfutterjahresproduktion von knapp 24 Mio. t wird zu rund 50 Prozent direkt aus der Landwirtschaft gedeckt. 35 Prozent kommen zum Beispiel über Ölschrote, Mühlennachprodukte und Melasse in den Futtertrog. Der „Rest“ aus der Verarbeitungswirtschaft (Futterfette, Trester, Keksmehl, Milchprodukte, Bierhefe).
Versorgung mit Eiweißträgern über importiertes Sojaschrot
Der inländische Futterverbrauch wird zu rund 88 Prozent aus inländischen Futtermitteln gedeckt. Ausländische Futtermittel und Getreide bestreiten den Rest. Die Versorgung mit Eiweißträgern erfolgt hauptsächlich durch importiertes Sojaschrot (Link zum Text "Europa ist von Eiweißeinfuhren abhängig").
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