Europa ist von Eiweißeinfuhren abhängig - In Deutschland werden 2 bis 5 Mio. ha zusätzliche Anbauflächen benötigt
Germany
March 12, 2015
In Europa werden zu wenig einweißreiche Futterpflanzen produziert. Deshalb müssen jährlich rund 35 Mio. t Sojabohnen und -schrot aus Nord- und Südamerika in die Europäische Union verschifft werden. Vor allem in der Schweine- und Geflügelfütterung und zunehmend in der Rinderproduktion kann die Eiweißlücke nur durch Sojaimporte geschlossen werden. Deutschland führt jährlich etwa 4,5 Mio. t Sojarohstoffe (Bohnen und Schrot) ein.
Über 80 Prozent der Welt-Sojaproduktion ist gentechnisch verändert
„Gentechnikfreie“ Ware ist mittlerweile noch aus einigen Regionen Brasiliens zu beziehen. Brasilien war über viele Jahre das einzige große Exportland, welches offiziell „ohne Gentechnik“ produziert hat. Ursprünglich hatten sich brasilianische Produzenten davon einen Wettbewerbsvorteil erhofft. Weil in den letzten Jahren jedoch China als Absatzmarkt immer interessanter wurde, hat Brasilien das Anbauverbot für GV-Sojabohnen zunehmend gelockert. 2015 beträgt der Anteil von GV-Sorten in Brasilien 93 Prozent. Nur im Norden Brasiliens setzt man noch auf konventionellen Sojaanbau. Drei Viertel der weltweiten Sojaerzeugung entfallen inzwischen auf gentechnisch veränderte Ware. In den USA und Brasilien, den weltweit führenden Sojaexporteuren, sind nur noch rund 5 Prozent der Bohnen gentechnikfrei. Argentinien, der weltweit drittgrößte Sojaexporteur, erzeugt 100 Prozent GV-Bohnen.
Europa benötigt mehr Anbauflächen für die Produktion von Soja
Um die Abhängigkeit Europas von Sojaimporten als Eiweißträger in der Tierfütterung zu vermindern, wird eine europäische Eiweißstrategie gefordert. Sojabohnen sind auf feucht-warmes Klima angewiesen, welches bisher nur in Südeuropa kontinuierlich herrscht. In Süddeutschland versuchen Erzeuger sich jetzt auch mit dem Sojaanbau. Jedoch würden allein in Deutschland 2 bis 5 Mio. ha zusätzliche Anbauflächen benötigt, um auf Sojaimporte verzichten zu können. Vorerst dürfte eine europäische Strategie an den zu produzierenden Mengen scheitern.
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