Rapsöl mit Abstand wichtigster Rohstoff für den Biodieselzusatz
Berllin, Germany
February 11, 2014
Quelle: BASF
Der Anteil belief sich laut einer im November 2013 im Auftrag der UFOP durchgeführten Rohstoffuntersuchung des herkömmlichen Diesels öffentlicher Tankstellen auf 89 Prozent - Ein Viertel des geprüften Sprits wies keinen Biodieselanteil auf - Forderung nach Festhalten an den strengen deutschen Zertifzierungsanforderungen bekräftigt
Rapsöl ist mit 89 % nach wie vor der erwartungsgemäß mit Abstand wichtigste Rohstoff für den im Dieselkraftstoff enthaltenen Biodieselanteil, gefolgt von Palmkernöl mit 6 % sowie Palm- und Sojaöl mit 4 % beziehungsweise 1 %. Dies ist das Ergebnis der im Auftrag der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) erneut durchgeführten Untersuchung der Rohstoffzusammensetzung von herkömmlichem Dieselkraftstoff an öffentlichen Tankstellen. Analog zur Studie vom Sommer 2013 wurden Ende November 2013 bundesweit 60 Tankstellen von Mineralölunternehmen beprobt. Dabei wurde laut UFOP der Biodieselanteil im Dieselkraftstoff, dessen Rohstoffzusammensetzung und der Anteil an hydriertem Pflanzenöl (HVO) bestimmt. Gegenüber der ersten Untersuchung habe der Anteil von Dieselkraftstoffproben ohne Biodiesel von 20 % auf 25 % und damit der Einsatz von HVO zugenommen, berichtete die Förderorganisation am vergangenen Freitag (7.2.) in Berlin. Im Gegensatz zu Biodiesel könnten hydrierte Pflanzenöle bei der Herstellung chemisch an die Anforderungen der Winterqualität angepasst werden. Durch die Analysemethode könne aber keine unmittelbare Schlussfolgerung auf die Rohstoffzusammensetzung getroffen werden. Auch für den Nachweis von gebrauchten Abfallölen oder tierischen Fetten im Biodiesel fehle bisher eine Analysemethode, erklärte die UFOP. Eine Abschätzung des Mengenanteils doppelanrechnungsfähiger Biokraftstoffe sei daher im Rahmen dieser Studie nicht möglich. Zur Vorbeugung möglicher Betrugsfälle bekräftigte die Förderorganisation deshalb ihre Forderung, die in Deutschland im Vergleich zu anderen Mitgliedstaaten strengen Zertifzierungsanforderungen beizubehalten, auch wenn ab 2015 die Treibhausgasquote eingeführt werde.
Verweis auf Einbruch des Rapsölpreises
Die UFOP sieht aufgrund aktueller Studien des Deutschen BiomasseForschungsZentrums (DBFZ) überdies einen Evaluierungsbedarf bei der Treibhausgasberechnung für Biokraftstoffe aus Abfallölen und Reststoffen. Diese Rohstoffe sollten nicht per se wettbewerbsverzerrend mit einem Ausgangswert von 0 g Kohlendioxyd pro Megajoule in die Treibhausgasberechnung einfließen dürfen. Außerdem wies die UFOP darauf hin, dass der hohe Anteil an Rapsöl in der Biodieselbeprobung nicht zuletzt auf den Einbruch des Rapsölpreises nach der Ernte 2013 zurückzuführen sei. Laut Angaben der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) sei mit aktuell 700 Euro/t ein Rapsölpreisniveau erreicht, bei dem die Verarbeitung von importiertem Palmöl, das 638 Euro/t cif Rotterdam koste, nicht zwingend wirtschaftlich sei. Zudem wirke die Erhebung von Strafzöllen auf Biodiesel gegenüber Indonesien und Argentinien mindernd auf die Importe aus diesen Ländern. Die verstärkte Nachfrage der heimischen beziehungsweise europäischen Biodieselindustrie nach europäischem Rapsöl habe bisher allerdings keine positive Richtungsänderung beim Rapsölpreis auslösen können, führte die UFOP aus, Grund dafür sei offenbar die weltweit große Angebotsmenge an Pflanzenölen.
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Website: http://www.basf.com/.plantscience Published: February 14, 2014 |