Germany
October 28, 2011
Die Versorgungslage von Saatgut wird wohl auch im Jahr 2012 eng. Bereits in diesem Jahr führte die Frühsommertrockenheit zu einem für die Branche unerwartet hohen Bedarf an Saatgut. So wird der europaweite Absatz für 2011 voraussichtlich über 200.000 Tonnen liegen.
Die Frühsommertrockenheit führte einerseits dazu, dass Landwirte schwer zu befahrende Flächen, wie beispielsweise Moorgebiete, früh einsähen konnten und andererseits viele Weideflächen nach dem harten und langen Winter ausbessern mussten. Hierzu nutzen sie insbesondere Deutsches Weidelgras und setzten auf qualitativ hochwertige Komponenten. Dieser Trend ist nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen nordeuropäischen Ländern wie zum Beispiel England oder Irland festzustellen.
Die aktuellen Bestände beim Deutschen Weidelgras aus Überlager und einer unterdurchschnittlichen Ernte – speziell bei der späten Reifegruppe – werden den Bedarf in 2012 nicht immer decken können. Die Herbstaussaat (2011) der Ernte 2012 gestaltet sich aufgrund der hohen Preise für Alternativprodukte wie zum Beispiel Weizen sehr schwierig. Diese Fakten werden eine Entlastung voraussichtlich erst in 2014 ermöglichen. Vorraussetzung hierfür ist, die Ernte 2013 dem voraussichtlichen Bedarf für 2014 anzupassen.
Deutsches Wiesenlieschgras: Entlastung erst 2013
Auch Wiesenlieschgras – insbesondere die empfohlenen Sorten – werden dem Markt in 2012 nicht ausreichend zur Verfügung stehen. Denn auch in diesem Segment war der Verbrauch größer als die Produktion. Auch hier ist – wie beim Deutschen Weidelgras – mit einer Entlastung nicht vor 2013 zu rechnen.
Importe decken Nachfrage bei Weidelgrasmischungen
Die überdurchschnittliche Nachfrage nach kurzlebigen Weidelgrasmischungen konnte nur durch Importe gedeckt werden. Für die kommende Saison wird sich die Situation ähnlich darstellen, da die Ernte 2011 je nach Region zwischen 10 und 30 Prozent unter dem langjährigen Schnitt liegt. Eine dem Verbrauch angepasste Produktion kann in 2013 den Markt entspannen.
Konsequenzen für den Gräsermarkt
Als Fazit für den Gräsermarkt bleibt festzuhalten, dass ein überdurchschnittlicher Verbrauch seit längerem auf die Lagerbestände drückt und eine Ausdehnung der Produktion – zum Auffüllen der Bestände – mehr als ein Jahr benötigt.